Wir, die PWFT GmbH, führen als unabhängiger Dienstleister Qualitätsprüfungen an Stichproben von
Mehrklingen-Rasiersystemen durch.
Mittels ingenieurwissenschaftlicher Methoden, patentierter Prüfverfahren und hochauflösender Messgeräte
überprüfen wir regelmäßig qualitätsbestimmende, für den Kunden relevante Produktmerkmale.
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Welche Ansprüche haben wir?
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Die Prüfergebnisse orientieren sich am Qualitätsempfinden der Produktnutzer. Unser Anspruch ist dabei die
zuverlässige und wiederholbare Ermittlung von quantitativen und damit vergleichbaren Kennwerten. Durch die
Rückführung der Prüfergebnisse an den Hersteller streben wir Nachhaltigkeit an und leben den Prozess der
stetigen Verbesserung.
Wir verfügen über fundierte Kenntnisse und umfangreiche Erfahrungen in der Beurteilung von Schneidwerkzeugen.
Als
Team von Wissenschaftlern und Ingenieuren haben wir unser Know-How in Forschungs- und Industrieprojekten
erworben. Die Methoden zur optischen Beurteilung und Schneidfähigkeitsbewertung haben wir in Zusammenarbeit
mit
Universitäten, Fachhochschulen und Industrieunternehmen entwickelt.
Bei den visuellen Inspektionen werden die Produkte aus Sicht des Konsumenten von einem erfahrenen Prüfer
begutachtet.
- Prüfablauf - Schritt 1: Analyse der Beschaffenheit der Verpackung
- Prüfablauf - Schritt 2: Analyse des festen Sitzes der Prüflinge im Dispenser
- Prüfablauf - Schritt 3: Entnahme der Prüflinge aus dem Dispenser zur Prüfung der Schnittstelle zwischen dem Griff und der Cartridge
- Prüfablauf - Schritt 4: Analyse des Produktzustands mittels Sichtprüfung
- Prüfablauf - Schritt 5: Mikroskopische Analysen
Bei den mikroskopischen Analysen werden die Stichproben mit einer 10 bis 200-fachen Vergrößerung
mittels eines hochauflösenden Digitalmikroskops begutachtet. Hierdurch können zuvor dokumentierte Auffälligkeiten und Fehlstellen genauer analysiert und
vermessen werden. Anhand der Vermessung werden diese Stellen quantifiziert und durch Video- und
Bildaufnahmen dokumentiert.
Bei der kontaktlosen Vermessung der Prüflinge werden die Produkte im Bereich der Shaving-Area (Vorderseite)
mit
einem konfokalen Punktsensor linienförmig abgetastet und geometrisch vermessen.
- Prüfablauf - Schritt 1: Vermessung der Stichproben
Um eine möglichst genaue Aussage über die Geometrie der Prüflinge zu erhalten, wird eine zuvor definierte
Anzahl an Messlinien entlang der Shaving-Area gefahren. Die Messdaten werden als Rohdaten zur Verfügung
gestellt und entsprechend eines Rechenalgorithmus in interpretierbare Kennwerte überführt.
- Prüfablauf - Schritt 2: Analyse der Messdaten und Dokumentation
Anhand der messtechnisch ermittelten Kennwerte werden die zuvor festgelegten Grenzwerte überprüft. Die
Vermessung der Prüflinge erfolgt als nachgelagerter Prozess zu den Sichtprüfungen. Bei den visuellen
Analysen werden Auffälligkeiten und Fehlstellen detektiert und über die Geometrie (Fläche) quantifiziert.
Durch die Vermessung des Prüflings werden charakteristische Kennwerte (bspw. Klingenwinkel,
Klingenabstand) anhand von Messdaten im Mikrometerbereich ermittelt und es werden Rückschlüsse auf die
Fertigungsgüte bezugnehmend auf die Maßhaltigkeit und die Einhaltung der Fertigungstoleranzen gezogen.
Die charakteristischsten Kennwerte eines Mehrklingen-Rasiersystems sind der Klingenwinkel, der direkte
Klingenabstand und die Klingenhöhenposition in Bezug auf die Referenzebene der Cartridge, die in der
Rasur den Kontakt zur menschlichen Haut bestimmt. Diese Haupt- und weitere Nebenkennwerte werden anhand
von Messdaten hinterlegt.
Für die Ermittlung der beiden Merkmale setzt die PWFT ein patentiertes Prüfverfahren ein. Mit dem von der
PWFT
entwickelten Prüfgerät lassen sich automatisiert quantifizierte Kennwerte zur Bewertung der Größen
Schneidfähigkeit und Schneidhaltigkeit messtechnisch erfassen. Es handelt sich um ein zerstörendes
Prüfverfahren, bei der Einzelklingen aus der Cartridge herausgelöst und bis zum Erreichen eines Grenzwertes
geprüft werden. Das Grundprinzip der patentierten Anordnung basiert auf der Aufnahme von Kraft-Weg-Verläufen
bei
dem wiederholten Durchtrennen eines Haarersatzstoffes (Prüfmedium). Kräfte und Verfahrweg werden während der
Relativbewegung zwischen der zu prüfenden Rasierklinge und dem Prüfmedium erfasst. Ergebnis ist der Verlauf
der
Kraft auf die Rasierklinge, d.h. während des Schneidvorgangs, bei dem das Prüfmedium durchtrennt wird.
Daraus
lassen sich Kennwerte, wie beispielsweise die Maximalkraft im Schneidvorgang, ermitteln. Diese werden zur
Beurteilung der anwendungsnahen Produktmerkmale Schneidfähigkeit und Schneidhaltigkeit herangezogen.
- Prüfablauf - Schritt 1: Aufnahme von Einzelklingen in Prüfgerät
- Prüfablauf - Schritt 2: Schnittkraftmessungen
Die Klingen-Anfangsschneidfähigkeit wird über den arithmetischen Mittelwert der Maximalkräfte der ersten
fünf Schnitte gebildet. Dieser Schärfekennwert korreliert zur „gefühlten Schärfe“ und ist ein Indikator
für die Qualität der Klinge (in Anlehnung an DIN EN ISO 8442-5: ICP-Wert). Die
Rasierklingen-Schneidhaltigkeit (Haltbarkeit) wird durch die maximal mögliche Schnittanzahl bis zum
Erreichen eines Kraftgrenzwertes ausgedrückt. Der Kraftgrenzwert entspricht einem genäherten Wert, den
bereits gebrauchte Rasierklingen im Schneidleistungstest erreichen würden. Die Schnittkraftmessungen
werden mit zuvor definierten Prozessparametern durchgeführt.
- Prüfablauf - Schritt 3: Dokumentation von Messwerten
Dokumentation von Messwerten anhand von Kraft-Weg-Verläufen für jeden Schnitt sowie der Maximalkräfte je
Schnitt
Die Prüfresultate, Bild- und Videomaterial sowie die Messdaten werden in einem monatlichen Prüfbericht
dokumentiert und dem Auftraggeber zur Verfügung gestellt. Kritische Abweichungen von Prüfmerkmalen werden
unabhängig davon umgehend weitergeleitet. Der Produkthersteller prüft die Ergebnisse und lässt sie in seinen
Qualitätsverbesserungsprozess einfließen.