Wann ist ein Messer scharf?
Wie messe ich die Schärfe einer Schneide?
Wie wird eine Rasierklinge
stumpf?
Unsere Experten zum Thema Schneiden und Klingen
Diese und weitere Fragen beantworten Ihnen die Experten der PWFT in dieser Rubrik.
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Wann ist ein Messer scharf?
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Beim Schneiden von Fleisch, Gemüse oder Obst ist die Schärfe des Schneidwerkzeugs seine wichtigste
Eigenschaft und spielt in der Bewertung der Messerqualität die entscheidende Rolle. Der Nutzer eines
Messers
wird die Frage nach der Zufriedenheit mit seinem Werkzeug wahrscheinlich so oder so ähnlich beantworten:
„Mit einem scharfen Messer muss ich wenig Kraft beim Schneiden aufwenden und erhalte im Ergebnis eine
saubere Schnittfläche.“
Wir haben Schärfeprüfmethoden entwickelt, mit denen Sie die Messerschärfe objektiv
und vergleichbar bestimmen können.
Mehr über das Thema erfahren?
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Wie erkenne ich, ob ein Messer scharf ist?
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Prinzipiell hängt das von Ihrem Gefühl beim Schneidvorgang ab. Jeder Nutzer bewertet die Schärfe seines
Schneidwerkzeugs zunächst einmal anhand eines Schnittvorgangs. Diese „gefühlte Schärfe“ des Messers
hängt stark von der Wahrnehmung der messerführenden Person ab und ist damit von unterschiedlichen
Erwartungen und subjektivem Empfinden geprägt. Ein Profikoch wird andere Maßstäbe an die Schärfe seines
Messers anlegen als ein Mitglied der Hobby- oder Haushaltsküche. Ebenso wird die erstmalige Nutzung
eines neuen oder gerade nachgeschärften Messers eine andere Erwartungshaltung wecken als der erneute
Einsatz eines gebrauchten Messers aus der Schublade.
Wir haben Schärfeprüfmethoden entwickelt, mit denen
sich die Schärfe des Messers anhand eines Kennwerts bestimmen lässt.
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Wie scharf muss ein neues Messer sein?
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Ein fabrikneues oder nachgeschärftes Messer mit seiner initialen Schärfe sollte bei Ihnen einen
Begeisterungseffekt erzeugen. Wer hat noch nicht das Erlebnis genossen, mit einem frisch geschärften
Messer ein Schnittgut zu zerteilen und dabei das Gefühl zu haben, dass das Messer weich wie in Butter
schneidet? Wenn Sie dieses Empfinden nicht wahrnehmen, sind Sie zu Recht enttäuscht. Prüfen sollten Sie,
ob Sie das Messer auch gemäß Einsatzzweck genutzt haben. Verschiedene Messer sind für bestimmte
Schneidanwendungen oder Schnittgüter zugeschnitten und können bei anderen Aufgaben Ihre optimale Wirkung
nicht erzielen. Ein Brotmesser wird Ihnen keinen gefühlt scharfen Schnitt durch eine Möhre erzeugen.
Unsere Prüfmethoden geben Ihnen Schärfekennwerte aus, die von der Anwendung unabhängig sind. So können
Sie auch bei fabrikneuen Messern prüfen, ob das Messer fehlerfrei geschliffen ist.
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Wann ist ein Messer stumpf?
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Die Toleranz, bis zu welchem Grad das Messer noch gut genutzt werden kann, hängt vom gefühlten
Schärfeempfinden des Messerführenden ab und ist subjektiv unterschiedlich. Ganz sicher ist ein Messer
stumpf, wenn das Schneiden unangenehm viel Kraft oder Bewegung benötigt. Unbrauchbar ist das Messer
auch, wenn die Schnittfläche am Schnittgut nicht mehr Ihren Erwartungen entspricht: Fleisch ist
ausgefasert, die Schnittfläche einer Möhre wird rauh oder der Schnittlauch wird eher zerquetscht als
geschnitten.
Mit unseren Schärfeprüfmethoden können Sie den Grad der Abstumpfung erfassen und einen
objektiv geeigneten Nachschleifzeitpunkt ermitteln.
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Wann muss ich ein Messer nachschleifen?
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Der geeignete Nachschleifpunkt eines Messers ist nicht ganz einfach zu bestimmen. Einerseits möchten Sie
idealerweise gern stets mit einem scharfen Messer arbeiten, andererseits scheuen Sie den Aufwand eines
Nachschleifvorgangs. Ganz sicher möchten Sie das Messer nicht so lange nutzen, bis es unbrauchbar ist
und Ihre Schnittflächen schlecht oder Ihr Schneidempfinden unangenehm wird. Sie möchten aber auch nicht
zu häufig Nachschleifen, denn der Nachschliff kostet Zeit (wenn Sie ihn selbst vornehmen) oder Geld
(wenn Sie ihn von einem Fachbetrieb durchführen lassen).
Mit unseren Prüfmethoden können Sie einen optimalen Nachschliffpunkt ermitteln.
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Wie schleife ich ein Messer nach?
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Sie können ein Messer selbst nachschleifen. Dazu benötigen Sie einen Schärfstein oder eines der vielen
angebotenen Schärfgeräte oder Abzieher für den Haushalt. Wir möchten die Vielzahl dieser Geräte auf dem
Markt an dieser Stelle nicht bewerten. Wir möchte aber darauf hinweisen, dass bei vielen Schärfmethoden
das Ergebnis des Nachschliffs stark vom Geschick des Schärfenden abhängig ist. Insbesondere der großen
Gruppe der ungeübten „Gelegenheitsschärfer“ fällt es oft schwer, eine deutliche Verbesserung zu erzielen
- geschweige denn, das Messer in einen Ursprungszustand zu versetzen. Für einen Messeranschliff, der
mindestens die Qualität eines fabrikneuen Messers hat, lassen Sie den Nachschleifvorgang besser in einem
handwerklichen Fachbetrieb ausführen. Die Fachwerkstätten verfügen über qualifizierte Mitarbeiter und
geeignete Schärfmethoden und schärfen Ihr Messer in einen Neuzustand oder besser. Unabhängig davon, wie
Sie Ihr Messer wieder scharf machen wollen, können Sie den geeigneten Nachschleifzeitpunkt mit unseren
Schärfeprüfungen ermitteln.
Mit unseren Schärfeprüfungen ermitteln Sie den geeigneten Nachschleifzeitpunkt.
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Wie kann ich die Schärfe eines Messers prüfen?
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Es gibt eine Vielzahl an Methoden zur Bewertung der Schneidenschärfe. Häufig genannt wird der Papiertest,
bei dem ein Blatt aus Zeitungs- oder Kopierpapier mit einer Hand gehalten wird, während die andere Hand
das Messer zu einem Schnitt durch das frei hängende und ansonsten unbelastete Papier führt. Eine Klinge
gilt als scharf, wenn sich das Messer in einer gleichmäßigen Bewegung durch das Papier ziehen lässt und
dabei einen glatten Schnitt ohne Ausrisse erzeugt. In einer anderen Anordnung fällt eine Tomate aus
einer definierten Höhe auf eine senkrecht stehende Messerklinge. Eine vollständige Durchtrennung der
Tomate weist dabei eine scharfe Klinge nach. In weiteren Methoden dienen schabende Schnitte zur Trennung
von Haaren am Unterarm oder der Abrieb eines Fingernagels als Schärfekriterien. Abgesehen davon, dass
keine der Methoden ein quantitativ messbares Ergebnis erzeugt, liegen die offenkundigen Schwächen in den
Unschärfen durch subjektives Empfinden und Beschaffenheit der Schnittgüter.
Wir haben objektive
Prüfmethoden für das Messen der Schneidenschärfe entwickelt, mit denen Sie die Schärfe eines Messers
anhand von quantitativen Schärfekennwerten ermitteln und vergleichen können.
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Was ist Schneidfähigkeit?
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Unter Schneidfähigkeit wird das Vermögen einer Schneide angesehen, ein Schnittgut bei einem beliebigen
Abstumpfungsgrad mehr oder weniger wirksam zu durchtrennen.
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Was ist Anfangsschneidfähigkeit?
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Die Anfangsschneidfähigkeit einer Schneide wird auch als Schärfe bezeichnet, mit der bei einer frisch
geschliffenen und abgezogenen Schneide die maximal mögliche Schneidfähigkeit erreicht werden kann. Als
geometrische Größe angesehen, ist die Schärfe die Breite der Schneidkante, die durch den
Herstellungsprozess hervorgerufen wird. Selbst bei feinsten Abziehbedingungen entsteht durch
Mikroabrisse des Schneidenmaterials ein Stumpf, der geometrisch von der theoretisch möglichen Geometrie
einer Linie, der theoretischen Schärfe, abweicht.
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Was ist Schneidhaltigkeit?
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Der Begriff der Schneidhaltigekeit einer Schneide wird in der Literatur auch als Standzeit,
Standfähigkeit, Schneidenfestigkeit, Verschleißfestigkeit oder Lebensdauer bezeichnet und beschreibt das
Vermögen der Schneide, unter gegebenen Bedingungen ihre Schärfe bis zu einem bestimmten Abstumpfungsgrad
beizubehalten. Es wird der Widerstand der Schneide gegen mechanische, thermische und chemische Einflüsse
verstanden.
Die Schartigkeit beschreibt eine besondere geometrische Ausprägung der Schneide und wird durch den
Schneidenwerkstoff selbst und/oder durch den Schleifprozess hervorgerufen. Auch der eigentliche Einsatz
des Schneidwerkzeuges kann die Schartigkeit der Schneide durch Verschleißmechanismen hervorrufen.
Schartigkeit wird im engeren Sinne auch als Rauigkeit der Schneide mit besonderer geometrischer Gestalt
verstanden.