Wie wird ein Wälzlager belastet?
Wie lange hält ein Wälzlager?
Welche Aufgabe und Funktion haben Wälzlager?
Warum erreichen Lager nicht die erwartete Lebensdauer?
Unsere Experten zum Thema Wälzlager
Diese und weitere Fragen beantworten Ihnen die Experten der PWFT in dieser Rubrik.
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Welche Aufgabe und Funktion haben Wälzlager?
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Wälzlager sind Maschinenelemente von mechanischen Baugruppen und trennen in der Regel ortsfeste Gehäuse
von rotierenden Wellen. Dabei leiten sie die auf die rotierende Welle wirkenden Kräfte in das Gehäuse
weiter. Auf die Wellen wirken, bezogen auf die rotierende Wellenachse, Kräfte in radialer und axialer
Richtung. Je nach Bauform der Lager können diese Lastkollektive kombiniert oder einzeln aufgenommen und
übertragen werden. Bei Wälzlagern werden der im Gehäuse befindliche Außenring und
der auf der Welle befindliche Innenring durch Wälzkörper getrennt, die als Kugeln, Zylinder oder Kegel
ausgeführt sind. Die Relativbewegung von Innen- und Außenring verursacht eine Rollbewegung der
Wälzkörper, bei der es das Ziel ist, Gleitbewegungen soweit möglich zu vermeiden.
Die PWFT entwickelt
und baut Prüfstände, mit denen Sie einzelne oder kombinierte Lastkollektive aufbringen können. Die
ermittelten Prüfdaten geben Ihnen Einsicht in Belastungen der Lager bei variierenden äußeren
Stellgrößen
und deren Einfluss auf die Lagerlebensdauer.
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Wie wird ein Wälzlager belastet?
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Wälzlager sind Lastkollektiven ausgesetzt. Eine wesentliche Lastgröße sind die auf das Lager wirkenden
Kräfte. Dabei wird in der Regel zwischen axialen und radialen Kräften unterschieden. Die axialen Kräfte
wirken in Richtung der Wellenachse, radiale Kräfte stehen senkrecht auf der Wellenachse. Die Lagerkräfte
resultieren aus den im mechanischen System wirkenden Kräften und Momenten. Neben den mechanischen Lasten
sind die Lager thermisch belastet. Die thermischen Lastkollektive setzen sich zusammen aus einem äußeren
Wärmeeintrag durch die umgebenden Maschinenkomponenten und einer Temperaturentwicklung auf Grund der
Lagerreibung. Die Rollreibung und unerwünschte Gleitreibungsanteile zwischen Wälzkörpern und Lagerringen
erzeugt Wärme. Die Temperaturentwicklung des Lagers ist von den tribologischen Bedingungen innerhalb des
Lagers, der Bewegungsgeschwindigkeit (Drehzahl) und den Lagerkräften abhängig und hat einen Einfluss auf
den Verschleiß und die Lebensdauer des Lagers.
Die PWFT entwickelt und baut Prüfstände, mit denen Sie
spezifische Lastzustände in Ihren Lagern erzeugen können.
Die Entwicklungen erfolgen nach
Kundenanforderung. Kombinierte Lastkollektive aus axialen und radialen Kräften können ebenso variiert
werden wie Schmierung und Verschmutzung. Als Überwachungsgrößen stehen Ihnen die Kräfte Temperaturen und
Schwingungen zur Verfügung.
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Warum erreichen Lager nicht die erwartete Lebensdauer?
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Die Wälzlagerhersteller geben für Ihre Produkte nominelle Lebensdauern an. Da die Anwendungen, Baugrößen
und Belastungen der Lager sehr unterschiedlich sind, werden diese Angaben an Lastkollektive und
Einbauvoraussetzungen geknüpft. Wälzlager zählen hinsichtlich der angegeben bzw. vorausgesagten
Lebensdauern zu den eher sicheren Maschinenelementen. Dennoch kommt es vor, dass Lager die errechnete
nominelle Lebensdauer nicht erreichen. Die Gründe hierfür sind vielfältig. Ausfälle können auf der
Herstellerseite auf eine fehlerhafte konstruktive Auslegung, Materialfehler oder Abweichungen im
Fertigungsprozess, wie beispielweise eine Überhitzung beim Schleifen, zurückzuführen sein. Auf der
Anwenderseite können ein unsachgemäßer Einbau, falsche Betriebsbedingungen oder Fehler in Schmierung und
Wartung ursächlich sein. Unterschiedliche Schadensursachen führen zu verschiedenen Schadensbildern. Im
Falle eines Ausfalls ist eine eindeutige Schadensursache aber nicht immer gegeben. Die
Wälzlagerhersteller versuchen bereits im Entwicklungsprozess und vor Serienstart die Lager unter
Einsatzbedingungen zu erproben.
Die PWFT baut Wälzlagerprüfstände nach Kundenspezifikation und ermöglicht Ihnen die
Lebensdauererprobung in realitätsnahen Belastungssituationen.
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Ersetzen Simulationssysteme die Wälzlagerprüfstände?
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Bei der Entwicklung von Wälzlagern müssen verbindliche Aussagen zu Lagerbelastungen und Lagerlebensdauer
gemacht werden. Die Wälzlagerhersteller entwickeln Lager vielfach für spezifische Anwendungen und
Anforderungen der Kunden und möchten insbesondere bei Serienproduktionen bereits im Entwicklungsprozess,
wenn noch keine Felderfahrung vorliegt, die Lager unter Einsatzbedingungen erproben. Bei der Auslegung
und Konstruktion der Lager kommen zunehmend Simulationssysteme zum Einsatz, die spezifische
Belastungssimulationen mit numerischen Rechenalgorithmen nachbilden. Simulationssysteme helfen in der
Regel, die Belastungen auf eine Lagergestaltung im Konstruktionsentwurf besser abzuschätzen. Sie machen
die Prototyperprobungen im Entwicklungsprozess effizienter, wenn sie mit einer guten
Simulationsvorhersage zur Entwicklung passgenauer Prototypen beitragen. Damit lassen sich
Iterationsschleifen und die damit verbundenen Zeiten und Kosten einsparen. Die Vorhersagegüte von
Simulationssystemen ist aber begrenzt und muss verifiziert werden. In der Vorserienphase muss diese
Verifizierung mit Prüfungen im Wälzlagerprüfstand erfolgen. Dies gilt in verstärkter Weise dann, wenn
die Lastkollektive und Wirkmechanismen spezifischer Einsatzsituationen simulativ nur bedingt genau
beschrieben werden können. Insbesondere diesen Fällen kann auf eine Erprobung im Prüfstand nicht
verzichtet werden. Wälzlagerprüfstände und Simulationssysteme sind also ergänzend zu sehen.
Die PWFT
entwickelt und baut Wälzlagerprüfstände nach Kundenanforderung. Als kompetenter Entwicklungspartner
und
Prüfstandsbauer unterstützen wir unsere Kunden gerade bei Last- und Einsatzsituationen die vom
Standard
abweichen. Wir stellen uns auf Ihre spezifischen Anforderungen ein.
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Was passiert, wenn ein Lager verschmutzt?
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Die Verschmutzung von Lagern ist eine sehr häufige Ursache für einen vorzeitigen Lagerausfall. Sowohl die
Lagerhersteller als auch deren Kunden treiben große Aufwände, um die Verschmutzung der Lager zu
vermeiden. Es werden Abdichtungssysteme für Schmutzpartikel unterschiedlicher Größe und Konsistenz, für
Fluide und Feststoffe entwickelt. Je nach Anwendung ist die sichere Vermeidung einer Verschmutzung aber
schwierig. Daraus resultiert der Wunsch, die Abdichtungen im Vorfeld einer Serienanwendung unter
realistischen Einsatzbedingungen auf Tauglichkeit zu prüfen.
Die PWFT hat einen Prüfstand entwickelt, mit
dem Sie dosierte Schmutzmengen in ein Gehäuse eintragen können. Das System erlaubt die definierte
Zuführung von Fluiden und Feststoffen und erfasst den Schmutzeintrag in die Lager sowie die Auswirkungen
auf die Lagerlebensdauer.
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